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Newsletter Frühjahr 2015

Sehr geehrte Abonnent_innen,

anbei erhalten Sie den Newsletter des Studienzentrums der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Team des Studienzentrums

 

Newsletter Frühjahr 2015

Schwerpunktthema


 

Programmempfehlungen für den Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart beginnt am Mittwoch. In diesem Jahr wird es in der Zeit vom 3. bis 7. Juni in eigenes „Zentrum Gender“  geben. Die Veranstalter_innen schreiben dazu: „Wir schauen geschlechterbewusst auf Themen wie Familie, Arbeitswelt, Gesundheit und Sexualität“. Wir haben empfehlenswerte Programmpunkte aus dem „Zentrum Gender“ und den vielen anderen Zentren des Kirchentages für Sie zusammengestellt. Zudem ist ein Besuch auf dem Markt der Möglichkeiten im Bereich „Männer-Frauen-Lebensformen“  und der interreligiösen Basisfakultät der Frauen für alle, die sich mit Genderfragen beschäftigten, sicher lohnenswert. 
 

Meldungen


 

Geschlechterverhältnis in der neuen Synode der EKD

Im Mai tagte erstmals die neugewählte 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie erreicht mit einem Männeranteil von 52 Prozent ein nahezu ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Geleitet wird das Gremium, das aus 120 gewählten oder berufenen Synodalen besteht, von der Präses Irmgard Schwaetzer. Sie wird dabei von einem Präsidium unterstützt. Dieses besteht aus drei Männern und drei Frauen.


 

Fachtag „Es geht auch anders“ in Freiburg


„Sind wir eine Kirche, in der die Gemeinschaft mit Christus so stark ist, dass unterschiedliche Orientierungen zugelassen und all die fließenden Übergänge, die Brüche und Unklarheiten ausgehalten werden, die Menschen auszeichnen?“, diese Frage stellte der Bischof der Badischen Landeskirche, Jochen Cornelius-Bundschuh, während seines Vortrages beim Fachtag „Es geht auch anders“ - Kirche auf dem Weg zur Gleichstellung von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Identität am 17. April 2015 in der Evangelischen Hochschule Freiburg. Die Veranstaltung richtete sich an Menschen mit Personalverantwortung in Kirche und Diakonie. Eine ausführliche Dokumentation der zur Nachahmung empfohlenen  Veranstaltung finden Sie hier


 

Sensibler Umgang mit geschlechtlicher Identität in der Evangelischen Jugend


Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) hat einen Prozess gestartet, um Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Persönlichkeiten zu unterstützen. Dabei solle es auch darum gehen, Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Identität und Orientierung zu akzeptieren. Die aej teilte mit, dass dies ein Gewinn für die Gesellschaft und Grundlage für ein dauerhaft gutes Miteinander sei. Bernd Wildermuth, Vorsitzender der aej sagte: „Wir wollen, dass die Evangelische Jugend ein Ort ist, an dem alle Jugendlichen ihre persönliche Identität in Liebe, Begegnung und Partnerschaft erfahren, erproben und festigen können. Unsere Kirchen sollen Räume sein, in denen alle Menschen mit ihrer jeweiligen sexuellen Identität und Orientierung Achtung, Wertschätzung und Gleichbehandlung erfahren.“


 

Männertheologischer Predigtpreis

Unter dem Thema "Männer zwischen Risiko und Sicherheit" hat die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum dritten Mal ihren "Männertheologischen Predigtpreis" ausgelobt. Männer und Frauen im Verkündigungsdienst, Studierende der Theologie oder Religionspädagogik sowie Schülerinnen und Schüler, können zu diesem Thema ihre Texte einreichen. Die besten Predigten werden mit insgesamt 1000 Euro prämiert. Einsendeschluss ist der 31. August 2015. Die Preisträger werden am Männersonntag (18. Oktober) bekanntgegeben. Die Preisverleihung soll im November stattfinden. 
 

Zum Tod von Luise Schottroff


Die feministische Theologin Prof. Dr. Luise Schottroff verstarb am 8. Februar 2015 in Kassel. Sie lehrte Neues Testament an den Universitäten Mainz, Kassel, Berkeley und New York. 2007 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Universität Marburg verliehen. Zudem wirkte sie am Projekt „Bibel in gerechter Sprache“ mit. Ihre Wegbegleiterin Claudia Janssen sagt über sie: „Luise Schottroff hat uns gelehrt, die Bibel neu zu lesen, sie genau zu lesen. Sie hat uns die Begeisterung am Entdecken vermittelt, die getragen war von ihrer Freude an der Theologie und am Leben.“ 
 

Feminisierungsdebatte in der Schweizerischen reformierten Kirche


Mit seinen Aussagen zur „Feminisierung in der Kirche“ hat der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Gottfried Wilhelm Locher,  eher ungewollt den Anstoß zum Umdenken gegeben. Locher sagte in der Zeitung „Reformierte Presse“: „Die Feminisierung in den Kirchen bereitet mir Unbehagen.“ Er habe nichts gegen Pfarrerinnen, aber wenn nur noch Frauen predigten, ändere sich alles, die Themen, die Bilder, die Formulierungen. In einem offenen Brief reagierten rund 150 Pfarrer_innen und Theologiestudierende auf seine Äußerungen. Die Unterzeichner_innen  sind der Ansicht, dass „der Begriff ‚Feminisierung‘ mit Vorsicht gebraucht werden muss“. Zahlenmäßig seien die Frauen mit einem Anteil von 35 Prozent im Pfarramt immer noch in der Minderheit. Mittlerweile wurden erste Gespräche zwischen Locher und den Unterzeichner_innen geführt, die weitreichende Veränderungen  - wie einen Leitfaden zur gendergerechten Sprache und Vorgaben für die Vertretung von Frauen in Gremien - zum Ziel haben.


 

Neues Personalpronomen in Schweden

Die schwedische Sprache ist um ein Personalpronomen reicher. Wie Spiegel online meldete, gibt es in der neuen Auflage des Standardwörterbuches „Svenska Akademiens ordlista“ neben den bisher üblichen Bezeichnungen für die Geschlechter „han“ (er) und „hon“ (sie) mit „hen“ auch eine Bezeichnung für eine Person, die weder eindeutig männlich noch weiblich ist. Das Wort wurde bereits in den 1960er-Jahren erfunden und wurde vor etwa 15 Jahren wiederentdeckt.


 

Studienzentrum aktuell


 

Landeskirchen werten Gleichstellungsatlas aus


Der Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der evangelischen Kirche in Deutschland ist im Frühjahr 2015 in seiner Endfassung erschienen. Derzeit wird der Atlas in den Landeskirchen der EKD ausgewertet. In mehreren Landeskirchen gibt es bereits Analysen (u.a. im Rheinland, in Sachsen und Württemberg) oder eigene Flyer, die das Verhältnis von Männern und Frauen bildlich darstellen (u.a. in Bayern, Bremen, Hessen und Nassau). 
 

Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken

Das Fernstudium der feministischen Theologie ist ein etabliertes Bildungsangebot. Jetzt wurde der Studienkurs überarbeitet: Der neue Fernstudiengang „Theologie geschlechterbewusst – kontextuell neu denken“ wurde im März präsentiert. Viele Landeskirchen zeigen großes Interesse an der Durchführung des Studienganges. Seit Mai ist das Material auch als eBook bei der Fernstudienstelle der EKD zu erhalte. Das Fernstudium ist ein Kooperationsprojekt der Evangelischen Frauen in Deutschland e.V., dem Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie und dem Comenius Institut / Arbeitsstelle Fernstudium. mehr


 

Sommerakademie – Wie im Himmel so auf Erden


Wie können wir – mit Blick auf die Probleme unserer Zeit – aus den biblischen Visionen heraus an der Heilung der Welt mitwirken, Verantwortung übernehmen und uns auch der Verantwortung anderer anvertrauen? Wie geben wir dem „Himmel auf Erden“ einen Raum, in dem wir leben und auch sterben können? Diesen Fragen geht die geschlechterbewusste theologische Sommerakademie unter dem Titel „Wie im Himmel so auf Erden. Nachdenken über ein gutes Leben“ auf  Schwanenwerder vom 3. bis 5. Juli nach. In Vorträgen, Musik, Gesang und gegenseitigem Austausch sollen Antworten gesucht werden. 
 

Neu im Team

Seit Februar verstärkt Annika Lukas das Team des Studienzentrums. Mit einer halben Stelle kümmert sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Zuvor hat die Diplom-Sozialwissenschaftlerin eine Ausbildung zur Redakteurin bei der evangelischen Wochenzeitung „Die Nordelbische“ gemacht und im Anschluss daran acht Jahre lang als Redakteurin für „Die Nordelbische“ und die „Evangelische Zeitung“ in Kiel, Hamburg und Hannover gearbeitet. Wir freuen uns über die neue Kollegin im Team und heißen sie herzlich willkommen.


 

Frauenmahl – eine Initiative des Studienzentrums

In ganz Deutschland und in Nachbarländern wird zu Frauenmahlen eingeladen. Die Einladungen kommen von Gemeinden, Kirchenkreisen und EKD-Einrichtungen. Auch auf dem Evangelischen Kirchentag in Stuttgart wird ein Frauenmahl stattfinden. Die Initiative Frauenmahl ist ein Beitrag zur Reformationsdekade der EKD. Das Format der Tischrede lehnt sich an die Praxis im Hause Luthers an. Die Idee stammt vom Marburger Frauenmahl, das vom Fachbereich Evangelische Theologie der Uni Marburg, der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und dem ehemaligen Frauenstudien- und-bildungszentrum in der EKD (FSBZ) veranstaltet wurde.


 

Termine der nächsten Frauenmahle


12.06.2015 Darmstadt
25.06.2015 Wehlen
26.06.2015  Schwäbisch-Hall
05.07.2015 Torgau
10.07.2015 Berthelsdorf
21.08.2015 Zofing (Schweiz)
11.09.2015 Annaberg-Buchholz
18.09.2015 Leipzig
30.10.2015  Nürnberg
30.10.2015  Chemnitz
30.10.2015  Hanau
30.10.2015  Berlin
21.10.2016 Eisenach


Wenn auch Sie Interesse an der Ausrichtung eines Frauenmahls haben, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Weitere Informationen bekommen Sie im Studienzentrum:  Tel.: 0511-554741-34 oder per E-Mail: info@sfg.ekd.de und auf der Seite www.frauenmahl.de  Unser Büro hat montags bis donnerstags jeweils von 9 bis 12 Uhr geöffnet.


 

Projektstelle für Frauenmahlsarbeit

Die Kirchliche Frauenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens konnte für die Organisation und Dokumentation der Frauenmahle in Sachsen eine Projektstelle einrichten. Dorothee Marth, die auch wissenschaftliche Referentin der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Sachsen e.V. ist, wird die Frauenmahlsarbeit in Sachsen koordinieren.

 

Termin-Tipps 2015


8.-9.6.2015 | Zwischen Mitte und Rand. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und die Kirchen. Die Auseinandersetzung mit autoritären, antisemitischen und islamophoben Denkmustern stehen im Blickpunkt der Tagung. Ort: Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder, Berlin.


12.-13.6.2015 | Was ist Care? Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing rund um das Thema „Care“ Ort: Evangelische Akademie Tutzing.


30.10.- 1. 11. | Caring-Community – ohne Frauen? Ort: Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen Kontakt: Tel.: 02681 - 9 51 60, E-Mail: info@lja.de


5.-6.11.2015 | Das Führungspersonal von morgen finden und binden. Mentoring als Element der Personalentwicklung in Kirche und Diakonie. Die Tagung in Kooperation mit der Führungsakademie in Kirche und Diakonie bündelt die bisherigen Erfahrungen und formuliert Impulse für künftige Mentoring-Programme. Ort: Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder, Berlin.
11. - 13.12.2015 | Lesbische Sichtbarkeit in Bildung, Gesellschaft und Kirche:  Beispiele guter Praxis
Ort: Evangelische Akademie Bad Boll


 

Filmtipp

Eine neue Freundin | Claire und Laura sind beste Freundinnen seit Kindertagen. Doch ihre Freundschaft findet ein jähes Ende, als Laura überraschend stirbt. Sie hinterlässt ein Baby und ihren Ehemann David. Als Claire den Witwer unangemeldet besucht, erwischt sie ihn in Lauras Kleidern – dem Baby die Flasche gebend. Anfangs verstört von der Verwandlung findet Claire in David schon bald eine neue Freundin. Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat diesen Film als Film des Monats April empfohlen und schreibt dazu: „Ein verspieltes, intelligentes Plädoyer für Gelassenheit und Mut angesichts des sexual- und familienpolitischen Umbruchs, den wir seit einigen Jahrzehnten erleben.“  mehr


 

Lesetipps


Vortrag von Claudia Janssen beim Neujahrsempfang 2015 der Überparteilichen Fraueninitiative Berlin - Stadt der Frauen e.V.: Genderfragen sind Zukunftsfragen lesen

Neuerscheinung: Inklusive Religionslehrer_innenbildung. Module und Bausteine. Münster: Comenius-Institut 2014.


Jetzt als Onlinepublikation verfügbar, im Juni 2015 als Buch: 17 Frauen - 17 Wege. Eine ökumenische Frauenporträtsammlung. Zu finden unter www.frauenportraits.ch


„Wachstumspotential für die eigene Lehre. Zur Kritik an der vermeintlichen Gender-Ideologie“ von Gerhard Marschütz in Herder Korrespondenz 68 9/2014, S.457-462


Zeitschrift „Lebendige Seelsorge“ (2/2015), Thema:  Gender

 

Ausstellungskatalog: „Ich Mann. Du Frau – feste Rollen seit der Urzeiten?“, von Brigitte Röder, ISBN 978-3-7930-5114-5, 19,80 Euro, Rombach Verlag

 

queer gedacht

„Wissenschaftler sind Menschen, …die Dinge in Frage stellen, die andere bereits als offensichtliche Wahrheiten akzeptiert haben.“ (Prof. Dr. Isabel Schnabel, eine der sogenannten Wirtschaftsweisen, in „Forschung&Lehre“ in der Rubrik „Zu Ende gedacht“)

 

Kontakt


 

Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie
Arnswaldtstraße 6, 30159 Hannover
Tel: 0511 – 554741-34
info@sfg.ekd.de
www.gender-ekd.de


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Publikationsdatum dieser Seite: Dienstag, 23. April 2024 13:43